An unsere Aktionäre
Dr. Felix Büchting,
Sprecher des Vorstands
Vorwort des Vorstands
Sehr geehrte Aktionäre, Partner und Freunde von KWS,
ich freue mich, Sie an dieser Stelle erstmals in meiner neuen Rolle als Vorstandssprecher der KWS begrüßen zu dürfen. Mit der Hauptversammlung im vergangenen Dezember haben wir den langfristig geplanten Generationswechsel in Vorstand und Aufsichtsrat vollzogen und somit die Weichen für die Zukunft gestellt. Für uns ist das Denken in Generationen ein wesentlicher Teil der Unternehmenskultur – es prägt unser tägliches Handeln und gibt uns die Richtschnur für unternehmerische Entscheidungen.
So haben wir beispielsweise im Jahr 2010 die Entscheidung getroffen, unser Portfolio um die Sonnenblume zu erweitern. Im zurückliegenden Geschäftsjahr – also etwa 13 Jahre später – konnten wir nach intensiver Forschungs- und Züchtungsarbeit erstmals eigene Sorten zur behördlichen Zulassung einreichen, um diese in den kommenden Jahren zu vermarkten. Die Sonnenblume spielt insbesondere für die Landwirtschaft in Südost- und Osteuropa eine wichtige Rolle und wird künftig auch vor dem Hintergrund des Klimawandels an Bedeutung gewinnen, da Sonnenblumen eine vergleichsweise gute Wassernutzung aufweisen.
Ein weiteres Beispiel ist Brasilien, wo wir vor gut einem Jahrzehnt den Einstieg in die Maiszüchtung für tropische und subtropische Regionen vollzogen haben. Damals war KWS kaum bekannt in Brasilien, heute verfügen wir in diesem bedeutenden Markt über ein innovatives Sortenportfolio und gehören mit einem Anteil von ca. 10 % zu den führenden Saatgutanbietern.
Verlassen wir nun die Vergangenheit und schauen wir in die Zukunft, in der wir als Saatgutspezialist noch stärker als bisher gefordert sein werden, Landwirte mit angepassten und leistungsfähigen Sorten zu versorgen. Denn mit den immer stärker spürbaren Folgen des Klimawandels wachsen die Herausforderungen für die Landwirtschaft weltweit. Stabile Ernten und hohe Nahrungsmittelsicherheit sind in Zeiten zunehmender Wetteranomalien wie lange Dürreperioden, starker Regenfälle oder Stürme keine Selbstverständlichkeit mehr. Zudem führt der Klimawandel zu vermehrtem Auftreten und zur Verbreitung bisher kaum relevanter Pflanzenkrankheiten und Insekten.
Gleichzeitig muss die Landwirtschaft als einer der weltweit größten Emittenten von Treibhausgasen ihren Beitrag dazu leisten, den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern sowie die Biodiversität und Bodengesundheit zu stärken. Die Europäische Union hat mit ihrer „Farm to Fork“-Strategie im Rahmen des „Green Deals“ konkrete und anspruchsvolle Ziele für die europäische Landwirtschaft vorgegeben. So soll bis zum Jahr 2030 der Einsatz von chemischem Pflanzenschutz um die Hälfte und von Düngemitteln um ein Fünftel reduziert sowie die ökologische Landwirtschaft deutlich ausgeweitet werden – eine gewaltige Herausforderung vor dem Hintergrund der beschriebenen Auswirkungen des Klimawandels und des Erhalts der Nahrungsmittelsicherheit.
Als einer der weltweit führenden Saatgutspezialisten sehen wir uns als Teil der Lösung für diese Herausforderung. Wir sind davon überzeugt, dass innovatives Saatgut bei der Transformation hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft eine Schlüsselrolle spielen wird. Zukünftig werden innovative Sorten nicht nur Felderträge sichern, sondern gleichzeitig über Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlinge verfügen. So lässt sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren, während die Pflanzen mit weniger Nährstoffen wie zum Beispiel Stickstoff auskommen oder nachweislich positive Effekte auf die Bodengesundheit haben.
Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsinitiative 2030 haben wir uns in dieser Hinsicht klare Ziele gesetzt. So soll beispielsweise zukünftig mindestens ein Viertel unserer Sorten für den Anbau unter geringem Ressourceneinsatz – sogenannte Low-Input-Sorten – geeignet sein. Wie wir diese und weitere spannende Innovationsthemen bei KWS angehen, finden Sie in unserem Forschungs- & Entwicklungsbericht ab Seite 26, den ich Ihnen sehr ans Herz legen möchte.
Naturgemäß stehen Zahlen und Fakten im Vordergrund eines jeden Geschäftsberichts. Unser Erfolg, der sich in den Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2022/2023 manifestiert, hat aber viele Geschichten und Gesichter – und zwar in erster Linie die der weltweit über 5.000 engagierten und hochqualifizierten Kolleginnen und Kollegen bei KWS! Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, wie uns der besondere „KWS Spirit“ und unsere gemeinsame Mission „Our passionfor plants sustains farming, food and planet“ für eine bessere Welt mit sicherer Ernährung für alle und die Bewahrung der Umwelt antreiben und verbinden.
Unsere zentralen Werte wie Nähe, Verlässlichkeit, Weitblick und Unabhängigkeit leben wir nicht nur innerhalb des Unternehmens, sondern ebenso mit Landwirten, Geschäftspartnern und Aktionären.
Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle herzlich für die erfolgreiche Zusammenarbeit und das Vertrauen in KWS danken und wünsche eine informative Lektüre dieses Geschäftsberichts.
Philip Freiherr von dem Bussche, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Bericht des Aufsichtsrats
Die KWS SAAT SE & Co. KGaA sowie die persönlich haftende Gesellschafterin, die KWS SE, haben je einen Aufsichtsrat, der auf der Anteilseignerseite in Personalunion besetzt ist. Im Aufsichtsrat der KGaA sind neben den Anteilseignervertretern zwei Arbeitnehmer vertreten. Beide Gremien halten zum Teil gemeinsame Sitzungen ab, sodass die Arbeitnehmervertreter frühzeitig über anstehende Entscheidungen der persönlich haftenden Gesellschafterin informiert werden.
Der Aufsichtsrat der KWS SAAT SE & Co. KGaA hat die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und die persönlich haftende Gesellschafterin, vertreten durch deren Vorstand, in ihren Tätigkeiten regelmäßig beraten, überwacht und sich von der Recht und Ordnungsmäßigkeit der Unternehmensführung sowie der Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Organisation überzeugt. Alle wesentlichen Geschäftsvorfälle hat der Aufsichtsrat umfassend erörtert und den Vorstand bei allen für die Gesellschaft grundlegenden Entscheidungen sorgfältig begleitet. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat wie gewohnt in alle wesentlichen Entscheidungen eingebunden.
Die hierfür notwendige Berichterstattung in mündlicher und schriftlicher Form erfolgte regelmäßig, zeitnah und umfassend. Sie enthielt alle maßgeblichen Informationen zu relevanten Fragen, insbesondere der Strategie, der Planung sowie der Geschäftsentwicklung, und über die Lage der Gesellschaft bzw. der KWS Gruppe, einschließlich der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance. Geschäfte mit nahestehenden Personen, die entsprechend § 111b AktG der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, wurden im Berichtszeitraum nicht getätigt.
Den vollständigen Bericht des Aufsichtsrats finden sie hier als Download.